Die Herstellung von Linoleum
Die Herstellung von Linoleum als Bodenbelag und die verschiedenen Linoleum Hersteller blicken auf eine lange Tradition zurück. Schon im Jahr 1860 ließ sich der Brite Frederick Walton die Herstellung patentieren, nachdem er mehr oder weniger zufällig auf das Herstellungsverfahren gestoßen war. Linoleum besteht traditionell aus Leinöl, Naturharzen, Holz- oder Korkmehl, Kalksteinpulver, Titanoxid und Farbstoffen.
Nachdem das Patent Waltons ausgelaufen war, wurde Linoleum vom eingetragenen Markennamen zum alltäglichen Begriff. Der große Feldzug des Linoleums begann: Bis in die 1970er Jahre drängten massenhaft Linoleum Hersteller auf den Markt, die einen reißenden Absatz erzielten. Ab dann verlangten die Kunden allerdings einerseits vermehrt natürliche Bodenbeläge, andererseits drängte PVC als Konkurrent des Linoleums auf den Markt. In der folgenden Phase wurden viele Linoleum Hersteller in die Pleite getrieben, der Markt kam fast völlig zum Erliegen. Erst in den letzten Jahren erinnerte man sich wieder verstärkt an die guten Eigenschaften des Linoleums und der Absatz wächst wieder stetig.
Deutschland erlebt diesen Aufschwung zurzeit mit: Zwar sind viele Anbieter in der Linoleum-Depression verschwunden. Aber die wenigen übriggebliebenen haben hohe Kapazitäten und können ein vielfältiges Angebot aufrechterhalten. Der größte Linoleum Hersteller in Deutschland ist übrigens die DLW-AG in Bietigheim-Bissingen mit einem Marktanteil von über 50 %.
Bei der Herstellung gehen die modernen Anbieter nach dem sogenannten Schnelloxidationsverfahren vor. Dabei wird der Grundstoff, das Leinöl, zunächst bei circa 80 Grad Celsius mit Trocknungsstoffen angesetzt und in großen Trommeln vermengt. Sobald die Grundmasse zäh genug ist, werden die Harze sowie das Holz- oder Korkmehl und die restlichen Bestandteile nach und nach hinzugefügt. Anschließend kann das Linoleum zu einem Strang gepresst und zugeschnitten werden. Schließlich wird es zur Trocknung in Eisenkästen gegeben und gelagert, wobei es bis zur Verwendung noch etwas nachreift.